Viele Eltern bemerken, dass ihr Kind etwa um den ersten Geburtstag herum beginnt, sich an ein bestimmtes Spielzeug, eine Decke oder einen anderen Gegenstand zu klammern. Bald wird dieser Gegenstand nötig, um Dein Kleinkind in den Schlaf zu begleiten, zu beruhigen oder es überhaupt ins Auto zu bekommen. An manchen Tagen scheint es, als käme Dein Kind ohne ihn gar nicht aus! Ist diese Bindung normal?
Ja. Es ist normal, dass Kleinkinder eine Bindung an ein Trostobjekt wie eine Decke oder ein Kuscheltier entwickeln. Der Bedarf nach einem Trostobjekt wird typischerweise durch das Abstillen oder regelmäßige Trennungen von Mama ausgelöst; es wird zu einer Möglichkeit für Kleinkinder, sich in stressigen oder neuen Situationen zu beruhigen.
Allerdings kann das Bedürfnis Deines Kindes nach diesem Trostobjekt sich manchmal nach „zu viel“ anfühlen – besonders, wenn Dein kleiner Schatz ohne ihn nicht essen, nicht schlafen oder nicht das Haus verlassen will. Ist das ungesund? Wann solltest Du damit beginnen, Dein Kind vom Trostobjekt behutsam zu entwöhnen? Schauen wir es uns an!
Was ist ein Trostobjekt – und wozu dient es?
Ein Trostobjekt ist eine Decke, ein Handtuch, ein Spielzeug, ein Kuscheltier oder ein anderer Gegenstand, den Dein Kind nutzt, um sich selbst zu beruhigen. Auch Übergangsobjekt genannt, hilft es Kindern, stressige Situationen und rasante Entwicklungsschritte im Übergang von völliger Abhängigkeit im Babyalter zu mehr kindlicher Selbstständigkeit zu bewältigen.
Ein Trostobjekt fungiert gewissermaßen als „Fast-Mama“, weil es dem Getröstetwerden durch die Mutter am nächsten kommt (Quelle). Babys und Kleinkinder, die an ein Trostobjekt gebunden sind, tragen es überallhin, weinen, wenn sie davon getrennt sind, und klammern sich in ungewohnten Situationen fest daran.
Für Babys und Kleinkinder, die eine Kita oder Vorschule besuchen, ist ein Trostobjekt äußerst hilfreich, um sich fern von der vertrauten Umgebung und den Eltern selbst zu beruhigen. Auch beim Einschlafen ist es nützlich – vor allem, wenn Du Dein Kind nicht mehr in den Schlaf wiegest oder fütterst.
Wenn Dein Kleinkind demnächst zum ersten Mal in die Kita oder Vorschule geht, liest Du gerne: „5 Wege, Deinem Kleinkind die Eingewöhnung in die Kita oder Vorschule zu erleichtern.“
Wann bindet sich ein Kind an einen Gegenstand?
Die meisten Babys binden sich an ein Trostobjekt, ohne dass die Eltern es bemerken. Der erste „Nicht-Mama“-Gegenstand, der einem Baby zum Beruhigen gegeben wird, ist typischerweise der Schnuller. Manche Babys lernen, mit einem Schnuller einzuschlafen oder sich in Stressmomenten zu beruhigen, doch diese Bindung verändert sich bald.
Viele Babys wählen zwischen acht und zwölf Monaten ein weiches Trostobjekt – meist eine Decke oder ein Tuch, das oft dabei ist, wenn Mama sie hält, füttert oder beruhigt (Quelle). Geruch, Haptik und sogar der Geschmack dieses Gegenstands beruhigen das Baby.
Wenn aus dem Baby ein Kleinkind wird, kann sich die Vorliebe jedoch auf ein Kuscheltier oder ein anderes weiches Spielzeug verlagern, weil das Kind beginnt, fantasievoll damit zu spielen und mit ihm zu sprechen, als wäre es ein Freund (Quelle). Das ist völlig normal!
Manche Kleinkinder wechseln zwar zum Kuscheltier oder Spielzeug, andere behalten ihre Decke oder wählen eine neue. Auch das ist häufig.
Ist es in Ordnung, wenn ein Kleinkind ein Trostobjekt hat?
Ja! Es ist normal und völlig in Ordnung, dass ein Kleinkind ein Trostobjekt hat, denn das Kleinkindalter ist eine Phase rasanter Entwicklung und Veränderung (Quelle). Auch jüngere Kinder können von einem Trostobjekt profitieren, während sie sich entwickeln, Gefühle erkunden und große Veränderungen erleben.
Der Übergang von vollständiger Abhängigkeit von Mama bei Nahrung, Trost und Schlaf zu selbstständigem Laufen, Spielen und Essen ist ein gewaltiger Entwicklungsschritt. Das ist ein Grund, warum Kleinkinder für große Gefühle und Trotzanfälle berüchtigt sind. Es ist eine anstrengende Zeit!
Ein Trostobjekt, an dem man sich festhalten kann, während man das Einschlafen lernt oder die Kita besucht, macht diese Schritte bewältigbarer. Es ersetzt die Mama und ihren Trost nicht, aber es verkörpert einen Trost, der an Mama erinnert.
Sollte ich mein Kind dazu ermutigen, ein Trostobjekt zu haben?
Die meisten Babys und Kleinkinder wählen ganz von selbst ein Trostobjekt, wenn sie abgestillt werden und sich Mama häufiger für Arbeit oder die Betreuung von Geschwistern von ihnen trennt. Als Erwachsene verstehen wir, dass Trennung ein normaler und notwendiger Teil des Lebens ist – für die Kleinen kann sie jedoch das Selbstvertrauen erschüttern.
In aller Regel sucht sich Dein Baby oder Kleinkind ohne jedes Zutun ein Trostobjekt aus. Das kann sich aus Gewohnheiten ergeben – etwa, wenn Du Dein Kind zum Einschlafen immer mit derselben Decke wiegest oder beim Vorlesen immer dasselbe Kuscheltier dabeihast.
Gewohnte Beruhigungsrituale führen oft zu einer Bindung an ein Trostobjekt. Wenn das bei Deinem Kind natürlich passiert, unterbinde es nicht! Diese Bindung ist weder Schwäche noch peinlich; sie ist ein Weg, wie Dein Kind sich selbst beruhigt und Resilienz aufbaut.
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Was ist, wenn mein Kleinkind kein Trostobjekt hat?
Manche Babys und Kleinkinder entwickeln nie eine Bindung an einen bestimmten Gegenstand – und das ist kein Grund zur Sorge. Es kann bedeuten, dass Dein Kind sich bei Dir und seinen anderen Bezugspersonen so gut aufgehoben fühlt, dass es auch in herausfordernden Situationen und neuen Umgebungen ohne Trostobjekt beruhigt werden kann.
Eines meiner Kinder war so: Er nahm nie einen Schnuller und fixierte sich in Baby- und Kleinkindzeit jeden Tag auf ein anderes Spielzeug. Bei uns kam hinzu, dass wir viel reisten und oft umzogen – und dabei mehr als einmal die meisten seiner Spielsachen und Decken verloren.
Ein Trostobjekt hätte ihm beim Bewältigen dieser Veränderungen möglicherweise geholfen, aber er entwickelte nie eine Vorliebe für einen Gegenstand. Stattdessen faszinierte ihn alles mit Rädern. Bei jedem Stadtbummel, Flug, Roadtrip, Familienbesuch oder größeren Wechsel in Umgebung oder Routine gab ich ihm daher ein Fahrzeug-Spielzeug zum Fummeln in die Hand.
Ich war allerdings nie länger als ein paar Stunden am Stück von meinem Sohn getrennt; vielleicht fühlte er sich deshalb sicher genug, dass eine Objektbindung für ihn unwichtig war. Wenn Du bei Deinem Kind jedoch auffälliges Verhalten oder Rückzug beobachtest und es kein Trostobjekt hat, sprich mit Deinem Kinderarzt/Deiner Kinderärztin über Möglichkeiten, wie Du Deinem Kind ein stärkeres Sicherheitsgefühl geben kannst.
Manche unsichere Kleinkinder und junge Kinder legen gezielt Fehlverhalten an den Tag, um Aufmerksamkeit zu bekommen.
Wann sollte ich mein Kind vom Trostobjekt entwöhnen?
Du hast wahrscheinlich schon gehört oder erlebt, wie schwierig das Abgewöhnen von Schnuller, Flasche oder Brust sein kann. Auch das Entwöhnen von einem Trostobjekt kann zur emotionalen Achterbahnfahrt werden. Allerdings musst Du Dein Kind nicht so früh vom Trostobjekt entwöhnen, wie Du vielleicht denkst.
Wenn Dein Kind sein Trostobjekt immer öfter liegen lässt, zeigt es weniger Abhängigkeit davon und beginnt, sich von selbst zu entwöhnen. In solchen Fällen kannst Du den Gegenstand einfach schrittweise weniger präsent im Tagesablauf machen – und Dein Kind wird eines Tages vermutlich ganz ohne ihn auskommen, ohne groß daran zu denken.
Manche Kinder klammern sich jedoch hartnäckig an ihr Trostobjekt – so sehr, dass es ihr Wohlbefinden oder den Alltag beeinträchtigt (Quelle). Die Anhänglichkeit kann soziale Beziehungen, Essen, Schlafen oder Spielen stören und Angst auslösen, sobald jemand anderes den Gegenstand berührt (Quelle).
Beispiele dafür sind ein Vierjähriger, der zum Schlafen einen Schnuller braucht, ein Kleinkind, das Löcher in sein Kuscheltier oder seine Decke kaut, oder ein Vorschulkind, das darauf besteht, seine abgewetzte Decke mit in die Schule zu nehmen.
In solchen Situationen haben Eltern oft versucht, das Trostobjekt „sanft“ zu entfernen – etwa, indem sie Zeiten ohne das Objekt langsam einführen, zu einem altersgerechten Ersatz überleiten oder den Gegenstand immer weiter außer Reichweite, aber noch sichtbar, platzieren. Nicht selten bleibt der Erfolg aus, und nach einigen Tagen oder Wochen ist man wieder am Anfang.
Wie kann ich mein Kind vom Trostobjekt entwöhnen?
Was können Eltern also tun? Natürliche Konsequenzen. Irgendwann wird das Trostobjekt zu abgenutzt, vergessen, verloren oder von einem Haustier zerfetzt. Durch die Umstände wird es aus dem Gebrauch verschwinden – und Dein Kind wird darum trauern.
Wenn das passiert, geraten Routinen, Bewältigungsstrategien sowie das Sicherheitsgefühl in vertrauten und neuen Umgebungen ins Wanken. Dein Kind wird gezwungen sein, sich an einen neuen Gegenstand oder eine neue Technik zu gewöhnen. Zuerst aber trauert es – ähnlich wie um ein geliebtes Haustier.
Statt darüber verärgert zu sein oder es als „Drama“ abzutun, setze Dich dazu und traure mit Deinem Kind. Dieses Objekt stand für den „Fast-Mama“-Trost, der Dein Kind durch einen großen Teil seines bisherigen Lebens begleitet hat.
Indem Du Dein Kind beim Abschied von seinem Trostobjekt begleitest, zeige ihm, wie man große Gefühle und Trauer ohne dieses Objekt bewältigt. Diese erste Lektion in Trauerarbeit ist ein wichtiger Schritt, um Resilienz bei Deinem Kind aufzubauen.
5 Tipps zu Trostobjekten für Kleinkinder
Trostobjekte sind in wichtigen Übergangsphasen der Entwicklung Deines Kindes hilfreich, besonders im Kleinkindalter (18–36 Monate). Gleichzeitig können sie Eltern stressen – etwa wenn die Schnuffeldecke zu Hause vergessen wurde und der Mittagsschlaf zu scheitern droht.
Um elterliche Sorgen zu reduzieren und die starke Bindung an ein Trostobjekt behutsam zu lockern, hier einige Tipps aus Erfahrung.
1. Ein Duplikat anschaffen
Kaufe ein zweites Exemplar des Trostobjekts und tausche es regelmäßig, um Abnutzung zu minimieren. So lässt sich das Original auch reinigen, ohne die Routine Deines Kindes zu stören.
Beachte: Ein Duplikat ist ein zweischneidiges Schwert. Es bietet Bequemlichkeit, kann Deinem Kind aber die Chance nehmen, natürliche Unannehmlichkeiten zu lernen – z. B. dass das Objekt gereinigt werden muss und man zeitweise ohne es auskommen muss.
Solche Pausen fördern die Resilienz Deines Kindes. War es jedoch nie ohne Trostobjekt, wird das spätere Entwöhnen wahrscheinlich schwieriger.
Außerdem ist die Bindung Deines Kindes an sein Trostobjekt einzigartig – nimm sie ernst. Unterschätze Dein Kind nicht und täusche es nicht mit mehreren „Kopien“. Sei nicht überrascht, wenn es Unterschiede zwischen Duplikaten bemerkt und diese ablehnt.
2. Trostobjekt in stressigen Situationen bereithalten
Die meisten Kleinkinder spielen gerne mit den Händen und lassen ihr Trostobjekt leicht liegen. Steht etwas Stressiges an (Arzttermin, ungeliebte Routine wie Baden, Mittagsschlaf, Aufräumen), halte das Trostobjekt bereit, damit es „helfen“ kann.
Greife nicht jedes Mal sofort dazu – sonst wird es für Dein Kind zum Signal, sich schon beim Überreichen zu ängstigen. Besser: in der Nähe haben, damit Dein Kind den ersten Stressmoment selbst meistert und sich danach mit dem Trostobjekt beruhigt.
Packe in die Unterwegs-Utensilien Deines Kindes ein ähnliches Trostobjekt oder einen Fidget-Gegenstand als Backup für unterwegs!
3. Feste Reinigungszeit für das Trostobjekt einführen
Das Reinigen kann unpraktisch sein – vor allem, wenn es nicht während des Schlafs klappt.
Mein Lieblingsweg: Kindern das Handwaschen des Trostobjekts beibringen. Spülbecken mit Seifenwasser füllen und schrubben lassen (macht Spaß!). Danach eine „Trocknungsstation“ draußen oder vor einem Ventilator für Mittags- oder Nachtschlaf einrichten.
Diese Methode hat hervorragend funktioniert!
4. Schwierige Dinge in der Nähe des Trostobjekts üben – aber nicht mit ihm
Das Trostobjekt sofort in neuer Umgebung oder in harten Momenten zu überreichen, nimmt Deinem Kind die Chance, kurz ohne auszukommen. Erwarte nicht, dass ein stark gebundenes Kind ganz ohne funktioniert – aber warte, bis es danach fragt.
Das erfordert viel Einfühlungsvermögen: Achte genau darauf, was für Dein Kind bereits als „schwierig“ gilt, und höre aktiv zu.
5. Die Anstrengung Deines Kindes loben – mit oder ohne Trostobjekt
Hält Dein Kind in einer stressigen Situation ein paar Minuten durch, bevor es nach dem Trostobjekt fragt, lobe diese Leistung! Ideal ist, wenn es ohne Wutanfall auskommt – aber mutig ein paar Minuten durchzuhalten, ist ein großer Schritt und verdient Anerkennung.
Auch wenn Dein Kind weil es das Trostobjekt hält, etwas Neues ausprobiert oder Unangenehmes angeht: Lobe die Haltung und den Versuch. Jeder Erfolg ist ein Schritt zu mehr Selbstvertrauen und Resilienz!
Kurz gesagt
Jede Familie ist anders. Manche lieben es, dass ihre Kleinen Trostobjekte nutzen, andere möchten sie vermeiden. Bindet sich Dein Kind an ein Trostobjekt, mache Dir keine Sorgen: Dein kleiner Schatz befindet sich auf einem normalen Entwicklungsweg und lernt, mit herausfordernden Situationen umzugehen.